Häufige Fragen
Was ist eine epileptologische Basisdiagnostik?
Bei unklaren oder erstmals aufgetretenen Anfällen bieten wir die epileptologische Basisdiagnostik an. Die Diagnostik dauert vier Tage und drei Nächte. Während dieser Zeit werden beispielsweise ein tragbares Langzeit-EEG angelegt und mit Video-Monitoring eine Tag- und Nachtüberwachung gewährleistet. Gegebenenfalls sind noch weitere Untersuchungen notwendig, wie etwa eine Kernspintomographie.
Was versteht man unter Komplexbehandlung?
Damit ist ein Behandlungsansatz gemeint, der den Epilepsiepatienten in den unterschiedlichen Facetten ihrer Erkrankung gerecht werden wird. In verschiedene Behandlungsangebote geht es neben der unmittelbaren Behandlung der Krankheit selbst auch um die Auseinandersetzung mit dem Epilepsiekranksein. Gern bezeichnet man solche Behandlungsansätze als "ganzheitlich"; in der Sprache der Abrechnung mit den Krankenkassen ist von der "komplexen Epilepsiebehandlung" die Rede.
Wie erhalte ich einen stationären Termin?
Für eine stationäre Aufnahme füllen Sie bitte dieses Formular aus und senden es per Fax an 0751 7601-42233, per E-Mail an epileptologie@zfp-zentrum.de oder per Post an ZfP Südwürttemberg, Abt. Epileptologie, Weingartshofer Str. 2, 88214 Ravensburg.
Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an das Stationssekretariat, dieses ist Montag bis Freitag von 8.30 Uhr - 12.00 Uhr besetzt.
- Telefon: 0751 7601-2857 oder -2539
- E-Mail: epileptologie@zfp-zentrum.de
Wie vereinbare ich einen ambulanten Termin im MVZ oder in der Ermächtigungsambulanz?
Ambulante Untersuchungstermine vereinbaren Sie bitte mit Tanja Sillmann und Nicole Schray. Sie erreichen uns telefonisch von Montag bis Donnerstag von 08.30 - 12.00 Uhr und von 13.00 -16. 00 Uhr. Freitags sind wir von 08.30- 12.00 Uhr für Sie da.
- Telefon: 0751 7601-2233 oder -2857
- Fax: 0751 7601-42233
Was muss ich zum stationären Termin mitbringen?
Dokumente/Unterlagen
- Einweisungsschein ausgestellt von ihrem Hausarzt oder einweisenden Facharzt
- Krankenversicherungskarte
- Betreuerausweis
- Kernspinbilder und vorhandene Arztberichte
- falls vorhandenen: Anfallskalender, Allergiepass, Impfausweis, Marcumarpass, Pflegeüberleitungsbogen, Pflegeplan vom Heim oder Sozialstation
Hygieneartikel
- Wasch- und Pflegeutensilien: Shampoo, Duschgel
- Zahnputzutensilien: Prothesenbecher, Haftcreme etc.
- Kamm/ Bürste
- Männer: Rasierer
- Frauen: persönliche Hygieneartikel
- Handtücher
- Waschlappen
Kleidung
- Genügend Kleidung (Tageskleidung und Unterwäsche)
- geschlossene Schuhe
- Schlafanzug, Bademantel
- Sportbekleidung (Jogginganzug, Turnschuhe) für die Physiotherapie
Hilfsmittel
- Brille
- Gehstock/ Rollator/ Rollstuhl
- Hörgerät
- Schutzhelm
Sonstiges
- Bücher, Zeitschriften, kleines Radio, CD-Player & Lieblings- CDs, Spiele
- Lieblingsspielzeug, Einschlafhilfen
Achtung: Größere Geldbeträge, Schmuck oder anderen Ihnen wichtige Wertgegenstände, sollten Sie unbedingt zu Hause lassen. Bei Verlust können wir keine Haftung übernehmen.
Wie sehen die Stationen aus?
Die Abteilung für Epileptologie verfügt über 25 Betten auf 2 Stationen. Auf den Stationen stehen 2-Bett-Zimmer zur Verfügung, die teilweise mit eigenem Bad ausgestattet sind. Die Mahlzeiten werden gemeinsam im Tagsaal eingenommen. Die Therapieräume der Ergotherapie befinden sich auf den jeweiligen Stationen. Auf beiden Stationen steht ein Raucherraum zur Verfügung.
Alle Krankenbetten werden mit einer Videokamera überwacht, was es uns ermöglicht, insbesondere in der Nacht auftretende Anfälle zu erfassen und im Video zu dokumentieren. Dies ermöglicht sowohl die präziseren Diagnosestellung als auch die Behandlung zu Gute kommt.
Auf beiden Stationen gibt einen Hauswirtschaftsraum. Die Patienten und Patientinnen sowie Angehörige haben die Möglichkeit, gegen Entgelt ihre Wäsche zu waschen und zu trocknen.
Was gehört zu einer modernen, stationären Epilepsiebehandlung?
Eine moderne stationäre Epilepsiebehandlung wird allen Facetten der Erkrankung gerecht. Daher umfasst sie neben medikamentöser Therapie und Physiotherapie auch Angebote, die den Patienten und Patientinnen bei der Auseinandersetzung mit dem Epilepsiekranksein zu helfen.
Die Behandlung umfasst:
- Medikamentenbehandlung
- Aktivierende Krankenpflege
- Psychotherapeutisch orientierte Gesprächsgruppen
- Ergotherapie und Snoezeln
- Schulungsgruppe
- Computergestütztes kognitives Training
- Sozialberatung
- Krankengymnastik/Physiotherapie
- Beratung Angehöriger
- Seelsorge
Was ist ein epileptischer Anfall?
Epileptische Anfälle sind kurzzeitige Funktionsstörungen des Großhirns, die sich auf verschiedene Hirnfunktionen (z.B. Muskelbewegungen, akustische, optische Reizverarbeitung, Bewusstsein, Psyche) auswirken.
Wichtig zu wissen:
Früher hat man fälschlicherweise angenommen, dass auch eine langjährige Epilepsie mit den immer wieder auftretenden Anfällen zu einer Schädigung des Gehirns führen kann. Heute weiß man, dass epileptische Anfälle die Funktion des Großhirns und damit auch die geistigen Fähigkeiten in der Regel kaum oder nicht spürbar beeinträchtigen.
Dabei ist ein epileptischer Anfall eine natürliche Reaktionsform des Gehirns, sodass grundsätzlich jeder Mensch, wenn bestimmte Faktoren zusammenkommen, einen epileptischen Anfall erleiden kann. Diese Anfälle unterscheiden sich in ihrem Ablauf nicht von den Anfällen, die bei Epilepsiekranken auftreten. Bei den meisten Menschen kommt es jedoch nie zu einem epileptischen Anfall.
Etwa 5% haben im Laufe ihres Lebens einen oder mehrere epileptische Anfälle und etwas weniger als 1% entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Epilepsie. Eine Epilepsie kann in jedem Lebensalter auftreten. Manche Epilepsien beginnen bereits sehr früh im ersten Lebensjahr. Bei anderen Epilepsien kommt es erst nach einer Schädigung des Großhirns, z.B. durch einen Schlaganfall im hohen Lebensalter, zu einer Epilepsie.
Epileptische Anfälle können, je nachdem, welche Hirnregionen betroffen sind, sehr vielfältige Symptome haben. Dies können beispielsweise die Wahrnehmungen von Lichtblitzen, bunten Punkten, Geräuschen oder Tönen sein. Auch Missempfindungen in der Magengegend oder auf der Haut sowie motorische Symptome, wie Anspannungen der Muskeln (Zuckungen bis hin zu sehr komplexen Bewegungen) sind möglich. Nicht bei allen epileptischen Anfällen ist das Bewusstsein gestört.
Trotz dieser Vielfalt der möglichen epileptischen Symptome ist der Ablauf eines epileptischen Anfalls bei dem einzelnen Patienten sehr gleichförmig. Das heißt, es kommt zudem in immer gleicher Reihenfolge auftretenden Symptomen, wobei die einzelnen Phasen eines Anfalls unterschiedlich lang sein können. Hierdurch kann der Eindruck entstehen, dass sich die Anfallsart im Laufe der Zeit geändert haben könnte.
Wichtig zu wissen:
Für den Arzt sind gerade die ersten Wahrnehmungen von epileptischen Symptomen von großer Bedeutung, wenn es darum geht zu beurteilen, wurde Anfall im Großhirn entstanden ist.
Hier eine Checkliste zur Anfallsbeschreibung:
1. In welcher Situation ist der Anfall aufgetreten?
2. Hat der Patient gestanden, gesessen oder gelegen?
3. Gab es Symptome, die für den Außenstehenden nicht sichtbar waren („Auren „)?
4. Was war das erste Symptom?
5. In welcher Reihenfolge haben sich weitere Symptome entwickelt?
6. Wie hat der Patient auf Ansprache reagiert?
7. Hat der Patient im Anfall gesprochen oder Laute von sich gegeben?
8. Gab es motorische Symptome?
- Anhaltende Anspannungen von Muskeln
- Verlust von Muskelspannung
- rhythmische Zuckungen
- heftige Zuckungen, Einzelnen oder in unregelmäßiger Folge auftretend
- komplexe Bewegungen, z.B. Nesteln mit den Händen, Schlucken, Schmerzen, ausladende Bewegungen von Armen und Beinen und ähnlichem
- Starrer Blick
9. Ist der Patient im Anfall gestürzt?
- Steif wie ein Baum
- in sich zusammengesackt
10. Gab es vegetative Symptome?
- Speichelfluss
- Rötung oder Blässe im Gesicht
- weite Pupillen
- Gänsehaut
- ein Nässen
- Einkoten
11. Wie war das Ende des Anfalls?
- Plötzlich, mit guter Kontaktfähigkeit und Orientierung nach dem Anfall
- langsamer Übergang in eine Phase der Verwirrtheit
- hatte über Sekunden bis Minuten Schwierigkeiten, Worte zu finden und zusprechen
- hatte nach dem Anfall eine kurze Zeit bestehende Lähmung
12. Wie lange hat der Anfall gedauert?
Wo finde ich die Abteilung Epileptologie?
Die Abteilung gehört zum ZfP Südwürttemberg am Standort Weissenau. Das Klinikgelände liegt am südlichen Stadtrand von Ravensburg und ist mit dem Auto sowie mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
Anschrift
ZfP Südwürttemberg
Weingartshofer Straße 2
88214 Ravensburg
Mit dem Auto
An der Bundesstraße 30 Ulm – Friedrichshafen und auf der Bundesstraße 33 aus Richtung Meersburg ist die Ausfahrt Weißenau und später das Zentrum für Psychiatrie beschildert. Parkplätze finden Sie vor dem Zentrum.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Vom Bahnhof in Ravensburg gelangen Sie entweder mit der Bodensee-Oberschwaben-Bahn oder mit den Buslinien 3, 4 und 8 nach Weißenau. Der Bus hält direkt vor dem Zentrum. Vom Bahnhof in Weißenau sind es noch 300 Meter (Richtung Ortsmitte Weißenau).
Welche Veranstaltungen bietet die Abteilung Epileptologie an?
Die Abteilung bietet sowohl für Menschen mit Epilepsie als auch für deren Angehörige regelmäßige Veranstaltungen an, wie etwa Vorträge am Tag der Epilepsie oder das Schulungsprogramm MOSES. Weiterhin werden Tagungen zum fachlichen Austausch organisiert. Zu den aktuellen Veranstaltungen